Jungweinprobe im Keller:
Wir freuen uns auf unseren neuen Riesling

Wenn der Winzer die anstrengende Lese hinter sich hat, beginnt für die Hefen im Weinkeller erst richtig der Stress. Ob Spontan- oder Reinzuchthefen, sie müssen im werdenden Wein mit anaeroben Zuständen, niedrigen ph-Werten und einem immensen Zuckerüberangebot zurechtkommen. Und dann sterben sie am Ende ihres Lebens auch noch an dem von ihnen selbst als Stoffwechselendprodukt gebildeten Alkohol.

Was passiert da im Keller? Der Traubenmost enthält reichlich Trauben- und Fruchtzucker (Glukose und Fructose). Diese werden vereinfacht ausgedrückt von Bäckerhefe (Saccharomyces cerevisiae) in Alkohol (Äthanol) umgewandelt. Dabei entstehen auch Kohlendioxid und Wärme. Die Fachleute nennen das alkoholische Gärung.

Während der Hauptphase der Gärung entsteht „Federweißer“ mit einer mehr oder weniger milchigen Trübung. Im nächsten Stadium sinken die Schwebstoffe ab, der „Jungwein“ kann probiert werden. Meist ist noch etwas Gärungskohlensäure im Jungwein vorhanden, aber es lässt sich bereits der Charakter des fertigen Weins erkennen.

Wir freuen uns nun auf den neuen Riesling aus 2020, der wieder absolut rebsortentypisch daherkam. Und haben gerne die Geduld bis zum Frühjahr, wenn der neue Jahrgang abgefüllt werden wird.